Programm 2012
Sa, 13.10. 20:00 Festival frei improvisierter Musik – Part 2
blow, strike & touch (CH): M.v.Orelli – tp / M.E. Keller – p / Sh. Suter – dr
Mindestens 2 der Musiker dieses Trios sind in Dresden bereits bekannt: Marco von Orelli gastierte in diesem Frühjahr mit seinem 6tet in der Blauen Fabrik und stellte ausgefeilte wie beeindruckende Jazz-Kompositionen vor. Max E. Keller, in den 60ern einer der ersten FreeJazzer der Schweiz, heute weithin bekannt als Komponist zeitgenössischer Musik, spielte schon mehrfach mit unterschiedlichen Besetzungen in der Blauen Fabrik. Für ihr neues Trio wählten sie den Schlagzeuger Sheldon Suter, erstmalig zu hören in Dresden.
Do, 11.10. 20:00 Festival frei improvisierter Musik – Part 2
Günter Heinz – tb, fl / Heribert Dorsch – electronic
HELVED RÜM (F): J.Chamla – dr / S.Henocq – electronic
An diesem Abend sind 2 Duos zu hören, die in vorzüglicher Weise “normale“ Instrumente mit modernster Elektronik verbinden. Dabei ist ihr Zugang, und auch das Instrumentarium, sehr unterschiedlich. Während bei dem Dresdner Duo DD die beiden Musiker Günter Heinz und Heribert Dorsch mit einem reichhaltigen Materialbestand umgehen, es ordnen und formen – dabei blinken unzählige rote und grüne Lämpchen analoger Klangmaschinen -, schaut es bei den beiden französischen Musikern Julien Chamla und Simon Henocq eher einfach aus: ein Mikrofon steht über einer Trommel, und ein Laptop transformiert deren Klänge in Echtzeit. Doch die Musik von HELVED RÜM besticht durch ungewöhnliche Interaktionen der Musiker, sie reicht in ihrer Dynamik und Vielfältigkeit von organischen und animalischen Klängen bis zu Klängen mit höchster Energie.
Frei/Sa 7./8.Sep jeweils 20:30 Uhr „Festival Frei Improvisierter Musik“ (FFIM)
Freitag:
Christoph Irmer – vl / Mark Charig – tp
Der Geiger Christoph Irmer und der Althornspieler Mark Charig spielen im Duo, seitdem sie sich erstmals musikalisch im „Wuppertaler Improvisations Orchester“ 2007 begegnet sind. Ein gemeinsamer Bezugspunkt ist außerdem die Geschichte der Improvisationsmusik in London. Irmer studierte von 1980 bis 1985 Schulmusik, danach bis 1990 Violine an der Musikhochschule Köln-Wuppertal. Bei der documenta IX in Kassel war er Mitglied des Improvisationsorchesters unter Leitung von Jon Rose. 1994/95 wirkte er an Peter Kowalds Projekt 365 Tage am Ort in Wuppertal mit, 1996 trat er beim Drumming for Africa mit Tony Oxley, Trevor Watts und anderen auf. Irmer war u.a. auch festes Mitglied des „London Improvisers Orchestra“ (LIO) seit 2004.
In der Zusammenarbeit mit Mark Charig spiegeln sich diese Erfahrungen mit der britischen „Spontaneous Music“ wider. Charig war für Keith Tippett (1969 bis 1971) und Georgie Fame (1974) sowie insbesondere für Elton Dean und für Chris McGregors „Brotherhood of Breath“ tätig. Auf einigen Produktionen von Soft Machine und King Crimson wirkte er mit, war aber seit 1972 auch Mitglied im „London Jazz Composers’ Orchestra“. Charig nahm unter eigenem Namen und mit Harry Miller auf. 1980 zog er nach Amsterdam, wo er Mitglied in Maarten Altenas Septett wurde. Außerdem spielte er u.a. mit Fred Van Hove, Radu Malfatti sowie im King Übü Orchestrü und im Globe Unity Orchestra.
Martin Schulze – tb / Matthias Lorenz – vc Bone & Bow : die Gegensätze Holz- und Blech- , Blas- und Streichinstrument, notierte und improvisierte Musik sind Ausgangspunkte, die im Spiel des Duos kaum noch auszumachen sind. Die Grenzen verschwimmen. Matthias Lorenz studierte Cello in Frankfurt/a.M. In Dresden ist er u.a. bei Ensemble Courage, beim elole-Klaviertrio und als Solo-Cellist aktiv. Martin Schulze studierte Posaune in Dresden und Amsterdam. In Dresden spielt und organisiert er viele Konzerte für frei improvisierte Musik. Er spielt u.a. bei „Neue Dresdner Kammermusik“ , „Emma Or“ und „Banda Comunale“.
Samstag:
„EX TEMPORE plus“: Musikperformance mit Matthias Schwabe (Berlin): Klavier,
Bratsche, Querflöten, Materialien – Eiko Yamada (Heidelberg): Blockflöten, Klavier, Materialien – plus Wolfgang Schliemann (Wiesbaden): Perkussion, Materialien In seiner über 25jährigen Geschichte hat das Ensemble EX TEMPORE eine ganz eigenständige Aufführungspraxis von Instrumentalmusik entwickelt. Das besondere daran ist die raumgreifende Verwendung von Alltagsmaterialien, mit der die Grenze des rein musikalischen hin zum performativen Auftritt überschritten wird. Weil immer auf den spezifischen Ort hin konzipiert und in ihrem Verlauf spielerische Haltung mit konzertantem Gestus improvisatorisch vereinend, sind Performances von EX TEMPORE einzigartige Inszenierungen der Unwiederholbarkeit.
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