25. Festival Frei Improvisierter Musik (FFIM Dresden 2021)
Das in Dresden stattfindende Festival Frei Improvisierter Musik feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum. Künstlerischer Leiter ist der Musiker Günter Heinz, der 1996 auch bei
der Gründung der Künstlervereinigung blaueFabrik dabei war. So ist es fast natürlich, dass die blaueFabrik – inzwischen in der „Grünen Villa“ ansässig – wichtigster Veranstaltungsort des Festivals geblieben ist.
Auch in diesem Jahr bietet es ein interessantes Programm: neben bewährten und bekannten Dresdner Musikern wie Hartmut Dorschner findet man ganz junge, wie den Pianisten Vincent Meißner, und erstmals eine Dresdner Damen-Band ( part 2 im Oktober ). Weitere Höhepunkte sind sicherlich der Auftritt des kanadischen Gitarristen Gordon Grdina im Projekttheater und die Konzert- Performance-Installation „Requiem für schmelzendes Eis“ mit den Gästen Claudia Picenoni (CH) und Gunnar Kristinsson (ISL).
Programm Part I
10. September „Tectonic Triplet“ (blaue Fabrik)
Lukas Heckers – drums
Markus Rethberg – sax
Vincent Meißner – piano
Wie drei tektonische Platten, die sich durch subduksive Bewegungen gegen einander verschieben, erschafft Tectonic Triplet durch seine impulsive Musik eine Energie, welche den
Zuhörer in einen erdbebenartigen Zustand der Ekstase versetzt. Die jungen Leipziger Künstler Markus Rethberg am Saxophon, Lukas Heckers am Schlagzeug und Vincent Meißner
am Klavier bedienen sich in ihrem Zusammenspiel keiner Klischees oder vorgefertigten Aussagen. Sie erkunden den Raum außerhalb jener Komfortzonen und konventionellen
Möglichkeiten und treten dabei in einen intensiven, kurzlebigen Dialog. Durch den Umgang mit Form und Struktur, welche im Moment intuitiv neu aufgegriffen und ummodelliert wird,
schafft die Band eine Symbiose zwischen freier Improvisation, Instant Komposition und Rekonstruktion des eben geschaffenen Materials. Dabei entsteht eine postserielle, genrefreie
Ästhetik aus Klang, Ton und Rhythmik im Bandsound. Alles in der jeweiligen Situation geboren, wird Musik so zum Statement dreier Menschen, um sich ausdrücken und zu sich
selbst zu finden.
11. September 20 Uh „Reinhardt & Dorsch“ (blaueFabrik)
Heiner Reinhardt – bcl, Heribert Dorsch – e
Vor Jahren hörte man das Duo Dorschner – Reinhardt des öfteren, zwei Bläser, die neue Klangräume
suchen und finden. Diese beide Herren beschlossen nun, die Möglichkeiten der Elektronik live zu nutzen.
12. September „workshop & concert“ (blaue Fabrik)
workshop concert Leitung: Anne-Kathrin Wagler
workshops innerhalb des FFIM haben bereits Tradition.
In diesem Jahr unter dem Motto „Open Space“ mit Anne-Kathrin Wagler und Günter Heinz.
Die Teilnahme für Musiker, Studenten und Schüler ist kostenfrei, Anmeldung ist erforderlich.
Kontakt über Günter Heinz: wetware(at)web.de
Beginn ist 11 Uhr.
Workshop Konzert: 17 Uhr
17. September „Requiem für schmelzendes Eis“ ( Sonderkonzert mit KlangNetz Dresden im Deutschen Hygienemuseum)
Performance: Claudia Picenoni (CH)
Musik: Günter Heinz, Gunnar Kristinsson (ISL)
Jo Siamon Salich (D)
interaktive Visuals: Jo Siamon Salich
Installation: Gunnar Kristinsson & Claudia Picenoni
Das Projekt ist eine Zusammenarbeit von the wetware trombone ( Günter Heinz ), artmusictheatre ubv6, Tönder DK ( Gunnar Kristinsson & Claudia Picenoni ) und
blueLAB ( Jo Siamon Salich ). Mit natürlichen und künstlichen Sounds, mit hochstrukturierten Visuals und einer beeindruckenden Installation/Performance erstellen die Künstler ein interaktiv
gekoppeltes System, das in seiner Komplexität die allgegenwärtigen und immer neuen Herausforderungen unserer Welt spiegelt. Das Projekt ist kein Nachgesang, eher eine Anregung im Tun und Denken.
18. September „Gordon Grdina“ (Projekttheater Dresden)
Gordon Grdina (Vancouver) – git
Gordon Grdina aus Vancouver ist ein Gitarrist und Ud-Spieler, in dessem Klang sich sein Interesse an Mainstream-Jazz und klassischer arabischer Musik
widerspiegelt. Als Protegé von Gary Peacock ist Grdina sowohl in Jazz- wie Weltmusikkreisen ein gesuchter Partner. Auf dem Album „Think Like the Waves“, das er 2004 mit Gary Peacock und
Paul Motion aufnahm, fliessen die unterschiedlichen Einflüsse auf eindrückliche Weise zusammen.
Auch in Dresden ist Gordon Grdina nicht unbekannt: Nach einer Begegnung in Vancouver hatte ihn Günter Heinz 2009 zu einer Tour eingeladen. Von diesen Konzerten können beide Musiker noch immer begeistert erzählen, nicht nur wegen der ungewöhnlichen Besetzung – Gordon Grdina spielte auch eine Ud, Günter Heinz eine Zurna. Eine Wiederbegegnung stand deshalb schon lange auf dem Plan.
Programm Part II
08. Oktober „S.I.E.“ (blaue Fabrik)
Sächsisches Improvisations Ensemble
10. Oktober improvife feat. Franziska Kunath (blaue Fabrik)
Agnes Ponizil – vocals, accordion, piano
Andrea Hofmann – violin
Anne-Kathrin Wagler – piano, vocals, percussion
Franziska Kunath – live painting
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